6 Tipps, wie Du Stoma-Leckagen vermeiden kannst

Bei Stoma-Patient:innen kann es immer mal passieren, dass ein Stoma undicht wird. Dann kann es passieren, dass Stoma-Ausscheidungen die Haut um den künstlichen Darmausgang unterwandern. Man spricht hierbei auch von Leckagen, die es aber zu vermeiden gilt. Viele Betroffene, gerade die, die frisch operiert sind, wissen sich oft nicht so schnell selbst zu helfen, wenn die Haftfähigkeit und die Sicherheit des Stomas nicht mehr gegeben sind. In diesem Fall kann man eine Stomapflegekraft um Hilfe bitten.

Solltest Du Stoma-Träger:in sein, gibt es vorbeugende Maßnahmen, damit es erst gar nicht zu einer Unterwanderung oder Leckage kommt.

Die folgenden Tipps können Dir dabei helfen, Stoma-Leckagen zu vermeiden:

1.     Der Zustand deiner Haut um das Stoma herum ist sehr wichtig. Die sogenannte peristomale Haut ist sehr empfindlich, deshalb solltest Du zur täglichen Hautpflege nur milde Reinigungsprodukte verwenden. Wasser ist zur Reinigung am besten geeignet. Sollte das nicht reichen, hilft milde Seife, ohne Fettrückstände zu hinterlassen. Bitte verwende keine Öle, herkömmliche Puder, Alkohol, Feuchttücher, etc. Eine Hautschutzmixtur mit Ceramiden kann helfen, die Haut um das Stoma gesund zu halten. Bei ersten Anzeichen von Hautirritationen solltest Du vorsichtshalber eine Stomapflegekraft hinzuziehen.

2.     Die Passgenauigkeit deiner Versorgung ist zudem das A und O für den richtigen Sitz. Dabei spielt die Größe der Stomaöffnung die Hauptrolle, die immer mit einer Stoma-Messschablone ermittelt werden sollte, wenn die Trägerfolie des Hautschutzes zurechtgeschnitten wird. Eine saubere und trockene Haut unter dem Stoma ist ebenfalls  wichtig. Bei offenen, nässenden oder feuchten Hautstellen kannst Du spezielle Hautschutzpuder verwenden. Bei Rötungen solltest du darauf verzichten. Es darf zudem keine Haut zwischen der Versorgung und dem Stoma zu sehen sein, sonst können Komplikationen entstehen.

3.     Der regelmäßige Wechsel des Stomabeutels bedeutet weniger Leckagen, denn eine zu volle Versorgung übt Druck aus und zieht am System. Daher gilt es, einen nicht zu hohen Füllstand zu beachten und regelmäßig zu wechseln, je nach Stoma-Typ, Häufigkeit der Ausscheidung und persönlichem Empfinden.

4.     Bei sportlicher Betätigung auf Stützkleidung oder Stomagürtel zurückgreifen. Sportkleidung verwenden, in der Du einen sicheren Halt hast und den Beutel vor dem Sport ausleeren, um dessen Gewicht zu minimieren. Das Gleiche gilt auch bei Intimität und Geschlechtsverkehr.

5.     Bei der Entfernung der Stomaversorgung solltest Du Vorsicht walten lassen. Entferne die Stomaversorgung sanft und langsam. Nimm Dir Zeit und reiß nicht unsachgemäß und zu schnell an der Versorgung. Dadurch entstehen Hautrisse und Hautschäden und im schlimmsten Fall Unterwanderungen. Am besten vorsichtig von oben nach unten abziehen und dabei gegen die peristomale Haut drücken.

6.     Es gibt viele Stomaversorgungssysteme, deren Vorzüge Du auf Rat der Stomapflegekraft kennenlernst oder durch Probieren am besten selbst herausfinden kannst. Stoma-Hilfsmittel wie Hautschutzringe, spezielle Pasten und Streifen helfen Dir auch dabei, Unterwanderungen zu vermeiden.

Gerate nicht in Panik, wenn Du diese Ratschläge befolgt hast, aber trotzdem etwas schief geht. Eine Stomapflegekraft steht Dir immer mit Rat und Tat zur Seite. Du kannst aber auch selbst präventiv tätig werden, was mit zunehmender Routine immer besser funktioniert. Sei geduldig und gib nicht so schnell auf!

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